Kurzfassung der Geschichte des Flugwerftes Oberschleissheim

Die Geschichte des Flugfeldes fängt irgendwo im Jahre 1912 an, als am 1 April ein zuvor im Oberwiesenfeld stationiertes Kommando auf Kompanie Größe verstärkt wird und in Oberschleissheim stationiert wird. Es war auch der Moment der Gründung der bayerischen Fliegertruppe. Ein Jahr später war es offiziell: Militärfliegerstation Schleissheim. 
Das Jahr 1914 ist ein Kriegsjahr und drei bayrische Feldflieger-Abteilungen werden in Schleißheim aufgestellt und an die Westfront verlegt. 
Im Jahr 1917 wird die Fliegerabteilung 304b auf den Kriegsschauplatz Palästina verlegt. Gleichzeitig wird das Flugfeld praktisch verdoppelt und ews wird mächtig viel gebaut. 
Im Jahre 1921 wird der erste Zivilflug getätigt (zum Zeitpunkt durfte Deutschland aufgrund des Versailler Vertrages keine militärische Kräfte unterhalten) durch die Gesellschaft Bayerischer Luft-Lloyd. 
Im Oktober 1923 wird die erste internationale Gesellschaft gegründet, die „Transeuropa-Union“, mit Sitz in Schleissheim. Seit ihrer Gründung im Jahre 1926 und bis 1929, unterhielt die Deutsche Lufthansa ihre technische Basis in Schleissheim. Ab ca. 1927 werden vermehrt ehemalige Reichswehrangehörige, als Zivilisten getarnt, bei den Fliegerschulen dort als Piloten ausgebildet. Gleichzeitig wird die Bausubstanz erfrischt und erweitert, allerdings bekommen die Neubauten eine „zivile“ architektonische Gestaltung, damit ihre Tarnung nicht auffliegt. Als im Jahr 1935 die Luftwaffe „enttarnt“ wird, der Flugplatz wird offiziell Luftwaffen-Fliegerhorst mit A/B-Schule und Jagdfliegerschule. Im Jahre 1942 wird die Basis zum ersten mal aus der Luft angegriffen.

1945 wird der Flugplatz von US-Truppen besetzt (29.04). Die runway wird auf 1600m erweitert und die Infrastruktur wird auch stark unterstützt. Teil der Anlagen wird von den Alliierten als Lager benutzt.
Im Jahre 1953 wird durch amerikanischen Soldaten und einen britischen Zivilist
die erste Nachkriegsfliegerschule, die Lone Star Flying Club. Anfänglich dürften dort nur amerikaner oder Alliiertenangehörige ihren Pilotenschein erhalten oder erwerben. Im Jahr 1954 wird der Luftsportclub Ikarus auch in Schleissheim ansässig. 
Im Jahr 1958 wird ein neuer Kontrollturm durch die US Army gebaut. Ab 1966 wird in Schleissheim wieder militärisch ausgebildet, aber diesmal von den US Truppen und auf Hubschrauber anstelle von Flugzeugen. Im Jahr 1971 wird der in 1942 gebaute Gefechtsstand der Jägerleitzentrale der 5. (später 7.) Jagddivision der mit dem Code-Namen „Minotaurus“ bekannt war, gesprengt und die Nebengebäude abgebrochen. Die dadurch entstandene Landschaft wurde im Stil eines englischen Parks umgestaltet. 
Im Jahr 1972 ist Schleissheim die Basis der Hubschrauber der Olympischen Spiele in München. 
Im Jahr danach übernimmt wieder eine deutsche Verwaltung den Flugplatz. 1983 wird der Verein zur Erhaltung der historischen Flugwerft Oberschleißheim e.V. gegründet. 
1992 wird die restaurierte Flugwerft unter der Leitung und Verwaltung des Deutschen Museums wieder eröffnet. 
Als im Jahr 1995 Radio Libery und Radio Free Europe das Senden aufgeben, verlassen die letzte US Angehörige den Flugplatz.

Seit Mitte der 90'er Jahre die Anlagen waren mehrmals Gastgeber für verschiedene erfolgreiche Luftfahrtveranstaltungen und im Jahr 2003 war der Gastgeber eines internationalen Grossflutages anlässig der Feierlichkeiten "100Jahre Deutsches Museum und 100 Jahre Menschenflug"

AVNews - Bayerische-Flugzeug-Historiker e.V.